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Alles neu macht der Mai

Der Frühling ist da. Und wie man sieht ist der Unterwuchs der Wiese schon wieder ordentlich nachgewachsen. Schon jetzt haben sich erste Wildkräuter gezeigt. Die Brennesseln, die vorher den Großteil der Vegetation auf der Streuobstwiese ausgemacht hat, halten sich jetzt zurück. Es wird daher wieder Zeit für eine Mahd.

Im frühen Frühjahr waren wir aber schon wieder aktiv und haben damit begonnen als natürliche Begrenzung eine Totholzhecke anzulegen. Diese Totholzhecke oder auch Benjeshecke genannt, ist nicht nur optisch eine schöne, natürliche Grenze. So können wir das anfallende Schnittgut der Obstbäume, Weiden und Sträucher direkt verwerten. Es entsteht ein natürlicher Lebensraum. Der Name Totholzhecke ist daher etwas irreführend. Die Materialien, die die Hecke bilden, sind Tod. Allerdings zerfallen sie nicht einfach durch die Witterung. Sie bilden einen Lebensraum für die unterschiedlichsten Lebewesen und Organismen. Neben Nagern wie Igel, Hase und Maus ist sie auch ein Unterschlupf für viele Amphibien. Vor allem die im Wewelsburger Almetal häufig vorkommende Blindschleichen und Feuersalamander finden hier ein hervorragendes Habitat. Was nicht nur am Mikroklima, mit viel Feuchtigkeit und Windschutz liegt, sondern auch, dass hier Insekten und Pilze einen ebenso wertvollen Lebensraum vorfinden. Sie verwerten das tote Holz als Nahrungsmittel. Unter diesen Bedingungen können sie starke Populationen ausbilden – was wiederum ihre natürlich Fressfeinde anlockt – und sie bauen so das Heckenmaterial ab und verwandeln es in wertvollen Humus.

Im Gegensatz zu anderen Einfriedungen ist die Totholzhecke eine natürliche Form der Abgrenzung. Wobei der kulturelle Anteil deutlich wird und zeigt, dass man mit dieser Heckenform eine Win-Win-Situation erzeugt, die sowohl der Natur zugute kommt wie auch die Zivilisationsprobleme (Beseitigung von Grünschnitt) löst.
wir werden die Totholzhecke im Laufe der Jahre immer wieder einmal unter die Lupe nehmen. Seit gespannt wen oder was wir hier alles entdecken werden.

Zu dem konnte der Dorfrat einen Bauwagen organisieren, welcher viele Zwecke in und um Wewelsburg erfüllen wird. Bis der Multifunktions-Bauwagen allerdings voll Einsatzbereit ist, müssen noch einige Stunden ehrenamtliche Arbeit reingesteckt werden. Aber schon jetzt leistet er gute Dienste als Werkzeuglager- und -transport und bietet Wetterschutz bei den gemeinsamen Pausen.